Mounted Games - was ist das?


Geschichte

Seinen Ursprung hat dieser Sport in Indien, nämlich in den Kampftechniken der Rajputen, der berittenen Kriegerkaste, der Kavallerie der indischen Streitkräfte. Da wurde zum Beispiel durch ein feindliches Lager geprescht und dabei in vollem Galopp die Zeltpflöcke aus dem Boden gerissen, um die Zelte zum Einsturz zu bringen. Auch in Friedenszeiten trainierten die Reiter ihre Fertigkeiten und massen sich in tollkühnen Geschicklichkeitsrennen. Im 19. Jahrhundert brachten die englischen Kolonialtruppen neben dem Polo auch diese später «Mounted Games» genannten Rennen nach England. Richtig populär und als Sport bedeutungsvoll wurden sie aber erst in den 1950er-Jahren, als Prince Philip sich der Mounted Games im The Pony Club annahm. Er erkannte das grosse Potential für die Ausbildung und Förderung der Reiterjugend, das in den Mounted Games steckte. Er standardisierte die Spiele, führte klare Regeln ein, baute ein Turnierwesen auf und stiftete den Prince Philip Cup. Um diese prestigeträchtigste Trophäe im Mounted Games-Sport spielen jedes Jahr an der «Horse of the Year-Show» die sechs besten Teams aus ganz Grossbritannien. Mounted Games sind Kult im Pony Club und gelten in England als Kaderschule der Reiterei. Viele namhafte britische Reiter haben ihre Reitkarriere im Mounted Games-Sattel begonnen, bevor sie sich dem Spring-, Polo- oder Militarysport zugewandt haben, so auch der internationale Spitzenreiter John Whitaker.

Im The Pony Club liegt die obere Altersgrenze für Mounties bei 15 Jahren. Um auch älteren Spielern und Nichtmitgliedern des Pony Clubs diesen Sport zu ermöglichen, gründete Norman Patrick 1984 die MGA GB (Mounted Games Association Great Britain). Aus dieser entstand die IMGA (International Mounted Games Association), der mittlerweile 20 Nationen angehören – auch die Schweiz, vertreten durch die MGAS (Mounted Games Association Swizerland)


(Quelle: www.bonnieponies.ch)


Nationale und internationale Wettkämpfe

Die IMGA richtet jährlich eine WM und eine EM aus, jede angeschlossene Nation ihre Landesmeisterschaft. Ausserdem gibt es internationale Club-Meisterschaften (Peter Dale-Challenge) sowie zahllose Freundschaftsturniere.

Diejenigen Turniere, an denen Mounted Games Mittelland teilnimmt, werde ich ein wenig genauer erläutern. Genauere Infos darüber, wann unsere Spieler wo zu sehen sein werden, finden Sie in der Agenda.


Deutschschweizer Paires

Der Verein "Mounted Games Deutschschweiz" wurde von Mitgliedern des Ponyhofs in Bätterkinden, den Samajos Ponys in Inwil und Mounted Games Mittelland gegründet. Unser Anliegen war und ist es, den Sport auch in der Deutschschweiz mehr zu verbreiten. Die Tatsache, dass die Mounted Games ein Teamsport sind, ist leider auch ein grosses Hindernis für den Einstieg in diesen Sport. Nicht jeder hat auf die Schnelle drei Kollegen zur Hand, die ein eigenes Pony besitzen und motiviert sind dazu, einem für sie unbekannten Sport eine Chance zu geben. Aus diesem Grund hat sich Mounted Games Deutschschweiz dazu entschlossen, Paires Turniere durchzuführen. Auf diese Weise muss nur ein Kollege gefunden werden.

Von den Deutschweizer Paires finden jährlich drei bis vier Qualifikationsläufe und ein Finallauf statt. Die Qualifikationen werden dabei ausschliesslich in der Deutschschweiz ausgetragen, den Finallauf dürfen wir im Rahmen des Wquus Helveticus im IENA in Avenches durchführen.


Schweizermeisterschaft

Die Schweizermeisterschaft besteht aus vier Qualifikationsläufen und einem Finallauf, die von den Clubs in der ganzen Schweiz organisiert werden. Da sich verhältnismässig viele schweizer Clubs in Genf befinden, finded auch ein grossteil der Schweizermeisterschaft dort statt.

Um am Finallauf teilnehemen zu können, müssen mindestens vier Qualifikationsläufe bestritten werden. Nimmt ein Team an allen fünf teil, zählen nur die besseren vier Ergebnisse, man bekommt also eine Art "Streichnote." Die Punkte des Finallaufs zählen dafür doppelt.


Challenge Peter Dale

Die Challenge Peter Dale ist eine internationale Clubmeisterschaft in Europa. Daran teil nehmen hauptsächlich Schweizer, Italiener und Franzosen, aber auch Teams aus Spanien nehmen den Weg auf sich. Für uns sind diese Wettkämpfe eine willkommene Chance. Die Turniere finden über das Wochenende, an Ostern sogar über drei Tage hinweg statt. In dieser Zeit werden vier Läufe gespielt. Daher lohnt sich die Challenge Pter Dale für uns einiges mehr als die Schweizermeisterschaft, an welcher nur ein Lauf gespielt wird. Vor allem da wir teilweise (beispielsweise nach Italien) gar nicht sehr viel länger fahren als nach Genf. Ausserdem bestehen die in der Schweizermeisterschaft üblichen Kategorien nach Niveau an den Peter Dale Turnieren nicht mehr. Man wird also nur nach Alter getrennt (U14, U17, Open) und misst sich daher mit den besten Teams Europas. Das zeigt uns unsere Stärken und Schwächen auf und weckt auch den Ehrgeiz in uns noch weiter.

Es finden drei Qualifikationsläufe sowie ein Finallauf in ganz Europa statt. Wer in der Gesamtwertung der Challenge Peter Dale aufgeführt werden will, muss an allen vier Läufen teilnehmen. Teilnahmen an einzelnen Wettkämpfen sind jedoch möglich, dieses Team erscheint jedoch nicht in der Gesamtrangliste.


Europa- und Weltmeisterschaften

Einige Mitglieder unseres Teams haben es geschafft, sich für das Nationalteam zu qualifizieren. Sie starten damit an der Europa und / oder der Weltmeisterschaft. Sei es im Team, in den Paires oder den Individuals.

Die Europa- und Weltmeisterschaften finden jedes Jahr in einem anderen Land statt. Auf Europäischer Ebene werden dabei die Team- und individualläufe zusammelgelegt, die Paires finden zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort statt.

2018 beispielsweise, finden die European Team Championships und die European Individual Championships Anfang August in Frankreich statt.
Die World Paires Mitte Juli in Dänemark, die World Team Championships Mitte August in Belgien und die World Individual Championships Ende August in Frankreich.


Spiele und Regeln

In den Mounted Games existieren viele verschiedene Spiele. Dabei kann zwischen Tempo-Spielen, Geschicklichkeits-Spielen und Aufspring-Spielen unterschieden werden. Grundsätzlich geht es jedoch immer darum, die gestellte Aufgabe so schnelle wie möglich zu lösen. Passiert ein Fehler, lässt der Spieler beispielsweise einen Gegenstand fallen, muss dieser wieder aufgehoben werden, bevor das Spiel fortgesetzt werden darf. Das kostet natürlich Zeit.

Auf dem Niveau Elite werden normalerweise 10 bis 12 Spiele pro Lauf gespielt.

eine genauere Aufstellung der einzelnen Spiele und ihrer Regeln finden Sie im Regelbuch. Leider ist das Reglement bisher nur auf Englisch und Französisch aufgeschaltet, die Deutsche Version fehlt noch.